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Jenke Nordalm
Johannesstr.20
70176 Stuttgart

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Der goldne Topf

von E.T.A. Hoffmann

WLB Esslingen. Premiere 14.09.19

Inszenierung: Jenke Nordalm

Bühne und Kostüm: Vesna Hiltmann

Musik und Video: Ulf Steinhauer

Mit: Timo Beyerling, Alessandra Bosch, Julian Häuser, Daniel Großkämper, Mira Leibold 

 

Pressestimmen

Die Traumfabrik lässt grüßen: Happy-End mit Doppelhochzeit! Aber meint Jenke Nordalm das wirklich ernst? Wohl nicht, denn das Ende erscheint mehr als nur ironisch gebrochen, schließlich können Veronika und Heerbrand im Kuss nicht wirklich zusammenfinden. Ihnen steht ihr Tick im Wege, ein plötzliches Körperzucken, das alles Wollen in die falsche Richtung führt. Ein schöner Slapstick. Und Serpentinas Hochzeitskleid ist so opulent, dass es den vor Glück hyperventilierenden Anselmus fast erdrückt und kaum Platz findet auf der kleinen Bühne, wo die Junge WLB jetzt die Saison mit einem Paukenschlag eröffnete. Denn dieser Theaterabend ist auf allen Ebenen fulminant gespielt und gleichermaßen mitreißend komisch wie berührend. Jenke Nordalm hat das Stück selbst für die Bühne bearbeitet, seinen Handlungsstrang gut nachvollziehbar herausgearbeitet, ohne die sprachliche Qualität zu kurz kommen zu lassen. Ihr Kunstgriff, der Hauptfigur Anselmus ein Darstellerquartett gegenüberzustellen, das durch unterschiedliche Rollen switcht, wichtige Erzählpassagen durch chorisches Sprechen dramatisch befeuert und Anselmus durch die fantastische Geschichte jagt, geht dank dem präzise und mit leidenschaftlicher Wucht agierenden Ensemble auf. Timo Beyerling, Alessandra Bosch, Daniel Großkämper und Mira Leibold gelingt das wirklich fantastisch: dieses ständige Wechseln zwischen ausdrucksstarkem Deklamieren und präziser Charakterisierung ihrer Rollen. Der Abend entwickelt ein rasantes Tempo, das die Situation von Anselmus, der hin und her geworfen wird zwischen seiner Fantasiewelt und der bürgerlichen, fast körperlich spürbar macht. Viel ist los bis zum Schein-Happy-End mit seinen deformierten Paaren. Ein Ende, das nur eines sagen will: Entscheidet Euch bloß nicht für eine Seite, nehmt Euch einfach das Beste aus beidem und findet selbst eine Balance. 

Esslinger Zeitung 16. September 19